Hyeon Jun Jo

Samstag, 27.11.2021, 18:00 Uhr

  • Veranstaltungsort: Hofstelle Flammer (Neue Musik)

Sonntag, 28.11.2021, 18:00 Uhr

  • Veranstaltungsort: Ostbahnhof Dannenberg


Ein Abend mit Ludwig van Beethoven


Hammerklavier-Sonate
(Sonate für Klavier Nr. 29, op. 106)

Als Beethoven die Sonate in den Jahren 1817—1818 komponierte, befand er sich mitten in einer Lebenskrise. Er stand im Streit um die Vormundschaft seines Neffen Karl und hatte ?nanzielle Probleme. Außerdem war er ab März 1818 völlig taub - keine Hoffnung auf Heilung! Beethovens »Hammerklavier-Sonate« war zur Zeit seiner Uraufführung das radikalste und neuartigste Werk des Sonatenzyklus. Hier geht Beethoven an die Grenze dessen, was dem Klavier an Ausdrucksformen abverlangt werden kann. Trotz der riesigen Dimension der Sonate kommt es im op.106 zu einer einzigartigen Konzentration und Variierung des musikalischen Materials. Dabei entsteht das Werk nur aus einem einzigen Intervall – einer Terz.


Sonate Testament
(Sonate für Klavier Nr. 32, op. 111)

Beethovens letzte Klaviersonate gehört zu jenen Klavier- werken, deren Nimbus seit der Erstveröffentlichung 1822 fast mystische Züge angenommen hat, nicht zuletzt durch die literarische Rezeption bei Thomas Mann.
Man hat sie »Sonate testament« genannt, obwohl Beethoven fünf Jahre vor seinem Tod durchaus nicht bewusst war, hier schon sein letztes Sonatenopus geschrieben zu haben. Allenfalls aus dem rätselhaften doppelten Namenszug »Ludwig – Ludwig« am Rande des Autographs könnte man ein persönliches Bekenntnis schließen.


Der Solist:

Hyeonjun Jo wurde 1994 in Südkorea geboren. Den ersten Geigenunterricht bekam er im Alter von 5 Jahren. Es folgte eine intensive Ausbildung in Klavier und Gehörbildung. Während seiner schulischen Ausbildung in Korea gewann er mehrere nationale Preise in Klavier.


2008 trat er in den Vorbereitungslehrgang an der Universität Mozarteum Salzburg ein und studierte dort Klavier bei Cordelia Höfer-Teutsch und von 2014 bis 2018 im Bachelorstudiengang bei Andreas Groethuysen.Zur Zeit studiert er an der Sibelius Academy in Helsinki.

H.J. ist an erster Stelle ein Pianist für klassische Musik, besitzt jedoch ein großes Interesse für die Musik der heutigen Zeit. So spielte er bereits mit 18 Jahren das Gesamtklavierwerk von Olivier Messiaen. 2011 kam es zu einer außergewöhnlichen Begegnung mit Pierre Boulez in Form eines privaten Vorspiels, wo er über die Interpretationsmöglichkeiten seines Werkes Incises informiert wurde.


H.J. entwickelte während des Sommeraufenthaltes in Hamburg 2017 ein Interesse für das Komponieren und gewann bereits im darauffolgenden Jahr den internationalen Kompositionspreis in Orléans.


H.J. verfolgt das Geschehen der zeitgenössischen Musik- sowie Kunstszene mit besonderem Interesse, fühlt sich der klassischen Musik jedoch verbunden. Die Auseinandersetzung mit innovativen Ideen und der eigenen künstlerischen Kreativität bilden für H.J. die Grundlage eigener kompositorischer Re?exion und zeichnen seine Werke in besonderer Weise aus.